Tiefentladene Akkus sind ein großes Ärgernis. Auch deswegen, weil es nicht nur ältere Energiespeicher betreffen kann. Eine falsche Handhabung kann Akkus ebenfalls schädigen. Doch ein solcher Akku muss nicht unbedingt unrettbar zerstört sein. Ein Rettungsversuch kann sich lohnen.
Akkus können 50 Euro und mehr kosten. Entsprechend ärgerlich ist es, wenn sie frühzeitig nicht mehr benutzt werden können. Darum zeigen wir dir hier, wie du eine Tiefentladung vermeiden und deine Akkus eventuell retten kannst.
Definition
Von einem tiefentladenen Akku spricht man, wenn die Spannung unter einen bestimmten Wert abgesunken ist. Nämlich die sogenannte Entladeschlussspannung. Sinkt unter diesen Wert, kann der Akku beschädigt und mit vielen Ladegeräten nicht mehr aufgeladen werden.
Wodurch Tiefentladung entsteht
Für tiefentladene Akkus kann es verschiedene Gründe geben. Da wäre z.B. die zu lange Lagerung ohne Zwischenladung. Der Akku verliert dabei, langsam aber doch, an Spannung. Das kann je nach Typ einige Monate oder auch über ein Jahr dauern.
Teilweise sind auch Geräte Schuld. Bei einem unserer RC Modell hat die Elektronik auch bei ausgeschaltetem Hauptschalter etwas Energie gezogen. Da wir das nicht gleich bemerkt haben, war der bereits ziemlich entladene Akku nach 2 Wochen so weit entladen, dass er sich nicht mehr laden lies.
Darum solltest du deine Akkus nach der Nutzung immer vom Fahrzeug trennen!
Rettung ist möglich
Ob du deinen Akku noch retten kannst, hängt davon ab, ob bzw. wie stark die Zellen beschädigt sind. Auf keinen Fall solltest du so ein Teil zerlegen, dabei besteht akute Brandgefahr!
Da Akkus durch die Tiefentladung beschädigt werden können, achten wir bei Ladeversuchen besonders auf die Sicherheit. Deshalb laden wir sie nur im Freien, also z.B. auf der Terrasse. Außerdem haben wir immer eine lange Grillzange und einen Metalleimer mit Wasser dabei.
Sollte sich der Akku stark erhitzen, aufblähen oder rauchen, stecken wir ihn sofort ab und er landet mit Hilfe der Grillzange im Eimer. Dort bleibt er 24-48 Stunden und wird danach ordnungsgemäß entsorgt.
Tiefentladene Akkus zu laden, ist nicht ungefährlich! Achte immer auf deine Sicherheit!

Variante 1
Versuche zuerst, den Akku über dein normales Ladegerät zu laden. Sehr selten hat es bei uns nach mehreren Versuchen hinter einander plötzlich funktioniert. Und zwar dann, wenn die Spannung nur minimal unter die Erkennungsgrenze des Ladegeräts gesunken ist und das Ladegerät durch Abgabe eines kleinen Ladestroms versucht, den Akku zu erkennen bzw. zu reaktivieren.
Diese Funktion besitzen nicht alle Ladegeräte, schaue am besten in das Handbuch.
Variante 2
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, den Akku ohne vorherigen Check zu laden. Auch diese Funktion bietet nicht jedes Ladegerät, sie ist auch nicht ganz ungefährlich.
Normalerweise führen moderne Ladegeräte, wie z.B. das Voltcraft V-Charge 200 Duo, einen Batterietest durch, bevor die eigentliche Ladung beginnt. So wird sichergestellt, dass der Akku nicht defekt ist und die Einstellungen stimmen.
Ein tiefentladener Akku wird dabei als defekt erkannt, da die Zellspannung zu gering ist.
Einige Akkus konnten wir reaktivieren, indem wir sie für 1 Stunde mit einem Ladestrom, 10 Prozent der Akkukapazität entsprechend, geladen haben. Einen 3700mAh Akku laden wir also 60 Minuten mit 370 mAh. Danach wurden viele wieder vom Ladegerät erkannt und normal geladen.
Falls die Versuche nicht funktionieren, solltest du den Akku fachgerecht entsorgen.
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